Lohndumping auf mehreren Baustellen in Zürich
Letzte Woche schloss die Unia Zürich zwei Baustellen in Zürich und Dietikon. Die vom Lohdumping betroffenen Arbeiter sind Gipser. Am Freitag wurde eine Baustelle in Zürich Schwamendingen eingestellt, weil Eisenleger und Schaler zu Dumpinglöhnen arbeiten mussten. Und diese Woche stellte die Unia die Arbeit auf der Baustelle Hardturmpark in Zürich ein. Dort wird seit Monaten zu massiven Dumpinglöhnen von gerade mal 10 Franken pro Stunde gearbeitet. Alle Fälle haben gemeinsam, dass komplizierte Konstrukte mit Subunternehmen verwendet wurden, um die Lohndumpingfälle zu kaschieren.
Typisches Lohndumpingmodell
Das Lohndumping-Konstrukt ist typisch und zum Alltag auf Zürcher Baustellen geworden: Ein Baumeister aus dem Bauhauptgewerbe, im Schwamendinger Fall z.B. Feldmann, hat eine kleine Stammbelegschaft. Dort hält er den Landesmantelvertrag für das Bauhauptwerbe (LMV) ein und fällt in Kontrollen nicht auf. Gleichzeitig lagert er alle möglichen Arbeiten an Sub- und Subsubunternehmen aus. Bei diesen findet das Lohndumping statt. Fällt der «Bschiss» auf, wird das Unternehmen ausgewechselt und die Hände werden scheinheilig in Unschuld gewaschen. Konkret beschäftigt die Baumeisterfirma Feldmann in Schwamendingen für Eisenleger- und Schaler-Arbeiten mindestens drei Sub- und Subsubunternehmen, welche alle den LMV nicht einhalten.
Lösungen müssen her
Das Muster «Stammbelegschaften mit korrekten Löhnen, Lohndumping bei Subunternehmen» wird von vielen Firmen auf dem Platz Zürich bewusst benutzt, um den LMV zu unterlaufen. Gleichzeitig wehrt sich der Baumeisterverband vehement gegen jede wirksame Massnahme, um dem Lohndumping vorzubeugen. Der Baumeisterverband muss nun Hand bieten für konkrete Lösungen gegen Lohndumping.