Lohnverhandlungen im Bau gescheitert
Seit Jahren sind die Umsätze im Bauhauptgewerbe stabil und aktuell auf historisch hohem Niveau. Die Auftragsbücher sind voll und die Zahl der Baugesuche ist auf einen absoluten Rekordwert geklettert.
Immer mehr Druck
Das Fundament für diese aussergewöhliche Lage haben die Bauarbeiter gelegt. Sie arbeiten unter grossem Druck und unter schwierigen Bedingungen: Immer mehr bauen in immer kürzerer Zeit und dies mit immer weniger Personal. Die Pandemie hat die Situation auf den Baustellen noch verschärft.
Erneute Nullrunde
Werden die Bauarbeiter am Erfolg beteiligt? Fehlanzeige! Während in anderen Bau-Branchen bereits Lohnerhöhungen ausgehandelt wurden, konnte sich der Baumeisterverband nicht einmal zu einem Lohnangebot durchringen. Schon das zweite Jahr in Folge gehen die Bauarbeiter leer aus!
Bauarbeiter wehren sich
Wegen der Teuerung haben viele Bauarbeiter nun weniger im Portemonnaie. Nicht nur das: 2021 ist der Lohn in fast allen Kategorien des Bauhauptgewerbes gesunken – das zeigen die Statistiken des Baumeisterverbandes. Gegen diesen und andere Missstände demonstrierten am 30. Oktober tausende Bauarbeiter zusammen mit Kolleg:innen.
Fatale Auswirkung: Fachkräftemangel
Mit ihrer falschen Politik tragen die Baumeister direkt zum wachsenden Fachkräftemangel bei. Seit Jahren sinkt die Zahl der Lernenden drastisch (-40% seit 2010) und immer mehr Bauleute kehren der Branche den Rücken. Jeder zweite ausgebildete Maurer verlässt den Bau früher oder später.
Erneuerung LMV 2022
Nächstes Jahr wird der Landesmantelvertrag des Bauhauptgewerbes (LMV) neu verhandelt. Eine Chance, die realen Probleme auf den Baustellen anzugehen: besserer Gesundheitsschutz, Massnahmen gegen den wachsenden Zeitdruck und eine faire Lohnerhöhung für die Leute, die unsere Häuser, Strassen, Schulen und Spitäler bauen – sofern die Baumeister ihre Verantwortung wahrnehmen!