18‘000 Bauarbeiter demonstrieren für ihre Rechte
Die Bauarbeiter sind wütend! Denn der Baumeisterverband attackiert die Arbeitsbedingungen und greift die Rente mit 60 an. Mehr als 18‘000 Bauarbeiter – deutlich mehr als erwartet – nahmen an der Demonstration in Zürich teil.
Hände weg von der Rente mit 60
«Wer die Rente mit 60 angreift, greift die Würde der Bauarbeiter an», so Unia-Bauchef Nico Lutz an der Abschlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz. Die Baumeister aber wollen einen Kahlschlag bei der Frühpensionierung: Rentenalter 62 oder im Schnitt 30 Prozent weniger Rente. Damit könnte sich aber niemand mehr leisten, mit 60 nach Jahren harter Arbeit auf dem Bau in die verdiente Pension zu gehen.
Kein Abbau beim Vertrag
Auch gegen den brutalen Abbau in ihrem Gesamtarbeitsvertrag wehren sich die Bauarbeiter vehement. Geht es nach den Baumeistern, sollen etwa die Löhne für ältere Bauarbeiter gesenkt und ihre Kündigungsfristen verkürzt werden können. Dazu sollen sie noch länger arbeiten, bis zu 50 Stunde in der Woche, bei weniger Lohn – so nicht!
Endlich eine Lohnerhöhung
Trotz bester Baukonjunktur haben die Baumeister in den vergangenen vier Jahren eine generelle Lohnerhöhung verweigert. Dabei geht es den Firmen vor allem dank der guten Leistung ihrer Angestellten gut. Die Forderung nach einer Lohnerhöhung von 150 Franken ist längst überfällig und nichts als gerecht.
93,1 Prozent für Streikaktionen
Die Bauarbeiter sind bereit, für ihre Rechte und ihre Würde zu kämpfen. Das macht auch die Streikabstimmung deutlich, welche die Unia mit rund 20‘000 Bauarbeitern auf den Baustellen durchgeführt hat und deren Resultat an der Schlusskundgebung präsentiert wurde: 93,1 Prozent der Bauarbeiter sprachen sich für einen Streik aus, falls die Baumeister nicht Hand zu Lösungen bieten.