Eine schallende Ohrfeige für alle Bauarbeiter
Der Bauwirtschaft geht es gut, die Gewinne sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Bauindex, der den Umsatz abbildet, ist in den letzten 10 Jahren um mehr als 40% gestiegen und erreichte im zweiten Quartal 2014 einen Höchststand von 143 Punkten. Zudem steigen die Krankenkassenprämien auf das nächste Jahr erneut deutlich an. Und trotzdem weigert sich der Baumeisterverband, Lohnverhandlungen zu führen. Der Baumeisterverband steht mit dieser unverständlichen Position völlig isoliert da. In den meisten anderen Branchen finden Lohnverhandlungen statt.
Haltloser Vorwand
Der Baumeisterverband gibt Aktivitäten, welche die Generalunternehmung Allreal gemeinsam mit der Unia Region Zürich Schaffhausen zur Verhinderung von Lohndumping entwickelt, als Grund an für die Verweigerung der Lohnverhandlungen. Damit schadet der SBV allen Firmen, die sich korrekt an die Gesamtarbeitsverträge halten – auch seinen eigenen Mitgliedern. Der Vorwurf der Baumeister ist umso unverständlicher, als der SBV die Umsetzung eines 2013 gemeinsam mit den Vertragsparteien Unia und Syna entwickelten Branchenregisters blockiert. Dieses hätte darüber Auskunft geben sollen, welche Firmen sich an die Mindestarbeitsbedingungen halten.
Schaden für die gesamte Baubranche
Die gesamte Baubranche leidet unter einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Mit der Verweigerung einer Lohnerhöhung sinkt die Attraktivität des Bauberufes weiter. Bauarbeiter leisten eine der härtesten und gefährlichsten Arbeiten. Jeder fünfte Bauarbeiter verunfallt Jahr für Jahr, der durchschnittlich bezahlte Lohn auf dem Bau liegt 2013 mit 5704 Franken immer noch unter dem durchschnittlich bezahlten Lohn in der Schweiz von 5944 Franken.
Harter Kampf um den Landesmantelvertrag im nächsten Jahr
Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe läuft Ende nächstes Jahr aus. Mit seiner respektlosen Haltung gegenüber den Bauarbeitern hat sich der SBV einen Bärendienst erwiesen. Die Bauarbeiter sind wütend und werden umso entschiedener im nächsten Jahr die notwendigen Verbesserungen im Landesmantelvertrag einfordern.