Lohnforderung 150 Franken für harte Arbeit auf dem Bau!

Der Bauwirtschaft geht es gut, es wird so viel gebaut wie nie zuvor. Daher fordern die Gewerkschaften für das nächste Jahr eine Lohnerhöhung von 150 Franken. Sie begründen diese Lohnforderung an der heutigen Medienkonferenz in Zürich mit der guten Ertragslage in der Branche, mit dem Kaufkraftverlust der Bauarbeiter und dem Bedarf an Fachkräften im Bauhauptgewerbe.

Der Bauwirtschaft geht es gut, die Gewinne sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das zeigt die kürzlich vom Bundesamt für Statistik erstellte Analyse klar auf. In den letzten Jahren haben immer weniger Festangestellte immer mehr gebaut. Die Bauarbeiter arbeiten unter enormem Termindruck und Stress. Dies dürfte mit ein Grund sein, dass die Unfallzahlen nach wie vor hoch sind: Im Durchschnitt fällt ein Bauarbeiter alle fünf Jahre wegen einem Unfall aus, die Zahl der schweren Unfälle ist in den letzten Jahren leider wieder gestiegen.

Gewinnmargen steigen deutlich an

Die Bauarbeiter leisten harte Arbeit, sahen aber kaum Lohnerhöhungen in den letzten Jahren. Dazu Nico Lutz, Sektorleiter Bau Unia: «Die steigende Produktivität wurde nur zu einem geringen Teil an die Bauarbeiter weitergegeben, sie führte darum zu einer deutlich verbesserten Ertragslage der Baufirmen.» Die Gewinnmargen seien sowohl im Hochbau wie im Tiefbau deutlich ansteigend; im Hochbau hätten sie sich zwischen 2008 und 2011 praktisch verdoppelt, im Tiefbau sogar verdreifacht. «Unsere Lohnforderung von 150 Franken für alle ist darum vernünftig.» so Nico Lutz weiter.

Arbeitnehmende verlieren jährlich 0,3 Prozent

An der Medienkonferenz erklärte Serge Gnos, Mitglied der Sektorleitung Bau Unia, zudem, warum die Bauarbeiter trotz einer Null-Teuerung am Ende des Monats effektiv weniger Geld auf dem Konto haben: «Die Teuerungsberechung in der Schweiz hat eine Reihe von Schwächen.» Erstens sei die Entwicklung der Krankenkassenprämien im Teuerungsindex nicht vollumfänglich enthalten und zweitens würde der Effekt der Mieten für tiefere Einkommen unterschätzt. In seinem Referat zeigt Gnos den realen Einfluss der Krankenkassenprämien auf die Löhne der Arbeitnehmenden: «Im Schnitt der letzten zehn Jahre haben die Arbeitnehmenden jährlich 0,3 Prozent Einkommen aufgrund der Prämienerhöhung verloren.»

Der Bau braucht qualifizierte Arbeitskräfte

Jakob Solenthaler von der Gewerkschaft Syna führt weiter aus: „«Wir haben auf dem Bau ein grosses Problem, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Es ist darum umso unbegreiflicher, wenn die Baumeister selbst bei guter wirtschaftlicher Situation eine anständige Lohnerhöhung verweigern. Das ist ein falsches und gefährliches Signal und wird den Fachkräftemangel verstärken.»

150 Franken für alle Bauarbeiter

Die Lohnforderungen der Gewerkschaften sind daher nichts als berechtigt: 150 Franken für alle Bauarbeiter. Das ist für die Betriebe möglich und für die Bauarbeiter nötig.

 

Für Rückfragen:

Redebeiträge und Dokumentation

Dokumentation zur Medienkonferenz vom 26. September 2014