Arbeitskräftemangel und rückständige Arbeitsbedingungen gefährden die Energiewende
Wenn nichts unternommen wird, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, können die Klimaziele der Schweiz nicht eingehalten werden. In der Schweiz sind die Gebäude für 44 Prozent des Energieverbrauchs und ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich.
Das Klimagesetz stellt glücklicherweise Mittel bereit, aber die Herausforderungen sind riesig. Es müssen viele Arbeitsplätze geschaffen werden, um den Problemen zu begegnen. Beobachter:innen schätzen, dass für die Sanierung von Gebäuden, den Ersatz von Heizungsanlagen und die Installation von Solaranlagen bis zu 87'000 Arbeitsplätze benötigt werden.
Alarmierender Arbeitskräftemangel
Das bedeutet: Es braucht qualifizierte Arbeitskräfte. Heute herrscht ein alarmierender Mangel an Fachkräften in den Schlüsselbranchen des ökologischen Wandels, nämlich in der Gebäudetechnik und im Elektrogewerbe. Dies betrifft sowohl den Nachwuchs als auch die Arbeitnehmenden, die vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden, ohne ersetzt zu werden.
Es braucht bessere Arbeitsbedingungen
Eine Umfrage der Unia bei 2'000 Elektriker:innen hat gezeigt, dass ein noch höheres Arbeitsvolumen sich schlecht mit dem Personalmangel verträgt. Die Beschäftigten leiden unter überlangen Arbeitstagen und Stress aufgrund der kurzen Fristen. Die Folge sind psychische und körperliche Belastungen, und dies in Berufszweigen, wo die Löhne hinterherhinken.
Das Schlimmste: Statt die Arbeitsbedingungen zu verbessern und attraktiv zu gestallten, wollen die Arbeitgeberverbände eine weitere übertriebene Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Das ist nicht akzeptabel. Die Berufe müssen aufgewertet werden. Für die Arbeitnehmenden und für das Klima muss jetzt gehandelt werden.
Klare Forderungen
Während der laufenden Verhandlungen kämpft die Unia für eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um die Berufe in der Gebäude- und Elektrotechnik attraktiver zu machen. Das sind die wichtigsten Forderungen:
- Eine deutliche Lohnerhöhung
- Kürzere Arbeitstage
- Einführung der Frühpensionierung wie in anderen Berufen des Baugewerbes
- Die Anrechnung von Geschäftsfahrten als Arbeitszeit
- Massnahmen für mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz auf den Baustellen
Für den Herbst ist eine landesweite Demonstration zur Unterstützung dieser Forderungen geplant. Auf den Baustellen werden Unterschriften für Petitionen gesammelt, die auch online unterzeichnet werden können: