Auch die siebte Verhandlungsrunde bringt keine Lösung in entscheidenden Fragen

Seit dem 17. Oktober sind 15'000 Bauarbeiter auf die Strasse gegangen. Im Zentrum der Mobilisierung stand die Forderung der Bauarbeiter, eine bessere Planbarkeit der Arbeitszeit und dass ihre Arbeitstage vor allem im Sommer nicht noch länger werden. Im Vorfeld der letzten Verhandlungsrunde haben die Gewerkschaften wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass die Spitze des Baumeisterverbandes offenbar bereit ist, die Arbeitsbedingungen der älteren Mitarbeitenden nicht zu verschlechtern.

Auch in der siebten Verhandlungsrunde zeigte sich keine Annäherung in der entscheidenden Frage um die Gestaltung der Arbeitszeit. Noch immer drängen die Baumeister darauf, dass die Arbeitstage im Sommer noch länger werden und dafür im Winter die Arbeit auf Abruf zunimmt. Konkret sollen bei grösster Hitze bis zu 48 Stunden pro Woche oder 9,6 Arbeitsstunden pro Tag auf der Baustelle normal sein. Hinzu kämen die Reisezeit und die Überstunden, die in den Sommermonaten gang und gäbe sind. Dies wäre eine Flexibilisierung nach dem Gusto der Arbeitgeber und nicht nach den Bedürfnissen der Bauarbeiter, die ihre Gesundheit und ihr Privatleben schützen wollen. Zu einer solch einseitigen Lösung werden die Bauarbeiter unter keinen Umständen Hand bieten.

Baumeister wollen Reallöhne kürzen

Wenn die Bauarbeiter diese Verlängerung der geplanten Arbeitstage im Sommer nicht akzeptieren, dann wollen die Baumeister ihre Reallöhne kürzen. Sie wollen dann nicht einmal die Teuerung auf den Löhnen ausgleichen. Dies in einer Situation, in der die Baukonjunktur ausgezeichnet ist und auf dem Bau ein ausgeprägter Fachkräftemangel herrscht. Der Baumeisterverband wäre somit direkt dafür verantwortlich, dass die Bauberufe weniger attraktiv würden.

Weitere Verhandlungstermine abgemacht

Die Vertragsparteien haben gestern zwei weitere Verhandlungstermine vereinbart. Das Ziel ist es, bis am 28. November ein Verhandlungsresultat zu erzielen, das den Entscheidgremien vorgelegt werden kann. Ohne Verhandlungslösung gibt es ab dem 1. Januar 2022 einen vertragslosen Zustand und es ist ab diesem Zeitpunkt mit weiteren Mobilisierungen und Streikaktionen zu rechnen.


Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna