Coop-Tochter Hilcona erhält «Harmful Work Space»-Label
Auch wenn das Personal Ende dieses Jahres einige hart erkämpfte Verbesserungen erzielen konnte, bleiben die Arbeitsbedingungen bei Hilcona Gourmet SA in Orbe in vielerlei Hinsicht problematisch: Die Arbeitszeiten werden regelmässig und sehr kurzfristig abgeändert und Arbeitspläne werden unter Missachtung der gesetzlichen Bestimmungen häufig von einem Tag auf den anderen umgestellt. Je nach Produktionsvorgaben erfahren die Arbeitnehmenden erst im Verlauf des Tages, wann Arbeitsschluss ist; Ferien und Feiertage werden oft einseitig vom Arbeitgeber festgelegt. Darunter leiden das Privat- und Familienleben und die Gesundheit der Angestellten.
Einmal mehr: Lohndumping!
Im Vergleich zu den Branchenlöhnen und gemessen an der geografischen Zone des Kantons Waadt sind die Löhne bei Hilcona zu tief. Das Arbeitsgericht hat im Mai dieses Jahres Lohndumping bei der Coop-Tochter festgestellt. Dennoch wurde das Problem noch immer nicht geregelt, bei Hilcona Gourmet SA herrscht weiterhin Lohndumping. Insbesondere besteht eine erhebliche Ungleichbehandlung zwischen den fest und temporär angestellten Personen.
«Harmful Work Space»
Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die durch Beiträge aller Versicherten finanziert wird, am 22. Oktober 2019 Hilcona ein Label für Anstrengungen zugunsten der Gesundheit am Arbeitsplatz verliehen hat. Als Zeichen des Protests haben heute die Angestellten am Standort Orbe der Tochter der Coop-Gruppe im Namen von «Gesundheitszerstörung Schweiz» die Auszeichnung «Harmful Work Space» (schädlicher Arbeitsplatz) verliehen.
Mit dieser symbolischen Aktion fordern sie die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz eindringlich dazu auf, das Label «Friendly Work Space» abzuerkennen. Diese Forderung ist am 13. Dezember schriftlich an Gesundheitsförderung Schweiz gerichtet worden. Heute wird um 17 Uhr vor den Büros von Gesundheitsförderung Schweiz in Lausanne nochmals auf das Anliegen hingewiesen.
Forderungen des Personals
Darüber hinaus verlangen die Angestellten gemeinsam mit der Unia, dass die Direktion die Gewerkschaftsdelegieren anerkennt und echte Verhandlungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen aufnimmt.