Start der Lohnverhandlungen im Detailhandel: Kundinnen und Kunden solidarisieren sich
Zum Auftakt der Lohnverhandlungen 2019/2020 im Detailhandel begleitet die Unia die nun laufenden Gespräche mit einer Solidaritätsaktion bei der Migros – der grössten Arbeitgeberin der Schweiz. In der Aktion haben sich zahlreiche Kund/innen mit der Forderung einer Lohnerhöhung fürs Personal solidarisiert: Sie tragen eine Tasche mit dem Aufdruck «Mehr Lohn für meine Verkäufer/innen!». Denn obwohl das Personal hart dafür arbeitet, dass die Migros prosperieren kann, hat sich dies kaum auf die Löhne des Personals ausgewirkt. Die Reallohnentwicklung ist letztes Jahr sogar um 0,2 Prozent gesunken.
Lohnbremse im Detailhandel
Im Detailhandel allgemein gab es in den letzten Jahren kaum noch generelle Lohnerhöhungen. Die Unia fordert im Detailhandel – namentlich bei den Branchenleadern Migros und Coop – eine Anhebung der Löhne um mindestens 2 Prozent generell. Bei den Tankstellenshops braucht es 150 Franken mehr auf alle Mindestlöhne und im Kanton Tessin muss ein Mindestlohn eingeführt werden.
Rückstand bei Frauenlöhnen aufholen
Dass es mit den Löhnen rauf muss, haben Frauen in der ganzen Schweiz am 14. Juni dieses Jahres gezeigt. Besonders im Detailhandel, eine sogenannte Frauenbranche, sind Frauen von einem Lohnrückstand betroffen: Die Löhne sind tiefer als in anderen Branchen und zusätzlich stagnieren sie. Die Kaufkraft vieler Verkäufer/innen ist gesunken. In Betrieben mit besonders tiefen Frauenlöhnen, die gerade im Detailhandel verbreitet sind, fordert die Unia zusätzliche Mittel für alle Frauen und darüber hinaus systematische Lohnanalysen in allen Betrieben und griffige Massnahmen, welche die Abschaffung der Lohndiskriminierung ohne weitere Verzögerungen sicherstellen.