Auszubildende pflegen und betreuen bis zum Umfallen
Mehrere Dutzend Auszubildende aus Pflege und Betreuung haben am ersten Nationalen Pflegejugendgipfel der Gewerkschaft Unia teilgenommen. Eine Umfrage der Unia ergab letztes Jahr, dass sich über 50% der Auszubildenden in zehn Jahren nicht mehr in ihrem Beruf sehen.
Dieser alarmierenden Entwicklung wollen die jungen Berufsleute Einhalt gebieten. Für den langfristigen Berufsverbleib muss sichergestellt werden, dass Auszubildende und Praktikant/innen nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Oft werden Lernende kaum betreut und müssen die gleiche Arbeit leisten wie ausgebildete Fachkräfte. Die tiefen Ausbildungslöhne halten zudem viele Fachpersonen Gesundheit davon ab, sich zu Pflegefachpersonen HF weiterbilden zu lassen.
Bessere Arbeitsbedingungen sind nötig
Personalmangel und Stress sind in der Pflegearbeit allgegenwärtig. Oft leiden Auszubildende, Berufseinsteigende und Praktikant/innen besonders darunter. Es braucht dringend mehr Personal und mehr Zeit für eine gute Pflege und Betreuung. Die jungen Pflege- und Betreuungskräfte brauchen einen allgemeingültigen Gesamtarbeitsvertrag, der ihnen in Zukunft gute Löhne, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet.
Flashmob gegen Pflegen und Betreuen bis zum Umfallen
Ein erstes Zeichen setzten die jungen Berufsleute heute in Bern. Mit einem Flashmob auf dem Bahnhofplatz in Bern sensibilisierten sie die Öffentlichkeit für die Probleme in den Pflegeberufen: Miteinander brachen alle junge Pflegekräfte und Betreuende in ihren Berufskleidern auf dem Bahnhofplatz zusammen und blieben regungslos liegen. Danach sammelten sie Unterschriften für die Petition der Unia für «Gute Pflege und Betreuung».