Wegweisender GAV für das Bildungsinstitut ECAP
Nach über zwei Jahren intensiver Verhandlungen haben sich die Gewerkschaften Unia und VPOD-NGO sowie die Personalvertretung und Geschäftsleitung der ECAP auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag geeinigt. Er sieht u.a. folgende Verbesserungen vor:
- Verlängerter Vaterschaftsurlaub (neu drei Wochen)
- Bei Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen sind auch in individuellen Fällen Sozialplanverhandlungen möglich
- Verbesserungen bei der Arbeitsplanung, den Arbeitszeiten und beim Gesundheitsschutz
- Eine Woche mehr Ferien für nicht-lehrendes Personal möglich
- Mehr Sicherheit durch verbesserte Pensenregelung
- Verbesserung Dienstalterszulagen: Mehr Ferien am Stück für gewisse Altersklassen
- Starke Aufwertung MA-Rechte & Vollzug GAV: Neue zusätzliche Personalvertretung für das nicht-lehrende Personal und Stärkung der Paritätischen Kommission.
- Einfacherer Zugang zu Mitarbeitendengesprächen und dadurch Stärkung der fachlichen Weiterentwicklung
Beispielhafter GAV für die Branche
«Der GAV ECAP ist vorbildlich und wegweisend für eine Branche, in der die Arbeitsbedingungen unter starkem Druck stehen und kaum reguliert sind», so Leena Schmitter, Verhandlungsleiterin Unia. Denn «niedrige Löhne, hohe Flexibilität, tiefe Anstellungspensen, die oft nicht einmal garantiert sind, sowie Kursausfälle gehören zum Alltag vieler Beschäftigten. Hier liefert der GAV ECAP einen wichtigen Kontrapunkt».
Gesamtarbeitsverträge wie dieser bringen den Angestellten in der Erwachsenenbildung und Integrationsförderung die Sicherheiten und den Schutz, die sie brauchen und verdienen. Gute Arbeitsbedingungen sind unabdingbar für einen qualitativ hochstehenden Unterricht wie ihn die ECAP anstrebt.
Lohndumping: öffentliche Hand in der Pflicht
Die Arbeitsbedingungen im Bereich der Erwachsenenbildung stehen unter Druck, weil bei der Vergabe öffentlicher Aufträge das Preiskriterium immer wichtiger wird. Hier sehen die Sozialpartner auch die öffentliche Hand in der Pflicht: Um Preis- und Lohndumping in der Branche entgegenzuwirken, braucht es öffentliche Ausschreibungskriterien, die nicht nur den Preis berücksichtigen, sondern gute Arbeitsbedingungen ermöglichen sowie die Qualität und die Professionalität des Unterrichts fördern.