Endlich mehr Schutz in Alters- und Pflegeheimen durch neue Teststrategie
Der Ball liegt nun bei den Kantonen: Sie müssen flächendeckende Tests in Heimen verordnen. Die Kantone müssen auch sicherstellen, dass sich infizierte Pflegende tatsächlich in Isolation begeben können.
Das Personal in den Heimen steht seit Monaten unter Druck: Zum Mehraufwand durch die zusätzlichen Schutzmassnahmen, die Erkrankungen und den verschärften Personalmangel kommt die Begleitung von sterbenden Menschen und die ständige Angst, die Bewohner:innen unbemerkt anzustecken.
Massnahmen längst überfällig
Politik und Gesundheitsbehörden haben zu lange weggeschaut und die Verantwortung allein an die Heime delegiert. Die Unia begrüsst deshalb den Schritt des Bundesrates, nach gut 11 Monaten Pandemie die Bewohner:innen von Heimen und das Personal durch eine neue Teststrategie endlich besser zu schützen. Er übernimmt die Kosten für präventive Tests in Alters- und Pflegeheimen. Die Kantone sind nun gefordert: Sie müssen Konzepte für Massentests erarbeiten und diese den Heimen verordnen.
Heime nicht allein lassen
Das regelmässige, flächendeckende Testen von Mitarbeitenden und Pflegebedürftigen ist personell aufwändig. Die Isolation von erkrankten Pflegenden wird die Personalknappheit noch weiter verschärfen. Bundesrat und Kantone sind daher gefordert, die Heime entsprechend zu unterstützen: Pflegeheime brauchen zusätzliche Mittel, insbesondere zusätzliches Personal für die Tests und die Pflege – sei dies durch den Aufbau von Personalpools, Zivilschutz- oder Zivildienstleistende.
Gute Pflege braucht mehr
Die Unia fordert zudem eine kompromisslose und transparente Aufarbeitung der Tragödie in den Heimen und entsprechende politische Korrekturmassnahmen über die Pandemie hinaus. Es braucht insbesondere eine faire Pflegefinanzierung, die überhaupt gute Arbeitsbedingungen und genügend Personal erlaubt.