Jahresergebnis der Migros 2023 – Starkes Wachstum: Stopp den Entlassungen, Ja zu Gewerkschaftsrechten!
Der Migros geht es nach wie vor sehr gut, ihren wichtigsten Handelsaktivitäten ebenfalls. Der Konzern meldet heute einen Rekordumsatz und erwirtschaftet weiterhin Gewinne. Er weist eine sehr gute Investitionsfähigkeit mit einer soliden finanziellen Basis auf, die auf ein hohes Eigenkapital zurückzuführen ist. Die Gruppe verzeichnet eine sehr gute Investitionsfähigkeit mit einem soliden finanziellen Fundament. Dieses gute Ergebnis ist grossenteils auf die harte Arbeit und die hohe Flexibilität der Angestellten zurückzuführen. Dennoch plant die Migros 1500 Entlassungen (je nach Quelle gar bis zu 6500) und missachtet die Rechte ihrer Angestellten, wie die Koalitionsfreiheit, die in der Bundesverfassung, in internationalen Abkommen der IAO, in der Europäischen Menschenrechtskonvention und im Migros-Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) garantiert ist.
Systematische Gewerkschaftsfeindlichkeit
Die Migros fährt seit Jahren eine systematische gewerkschaftsfeindliche Strategie und übt Druck auf ihre Angestellten aus, um sie von den Gewerkschaften fernzuhalten. Obwohl sie das Recht haben, ihre Interessen gemeinsam mit den Organisationen ihrer Wahl zu vertreten. Der Konzern interpretiert dabei das Recht auf Koalitionsfreiheit auf kuriose Weise: Er will bestimmen, wer die die Rechte seiner Angestellten vertreten darf. Eine solche Haltung ist für den grössten privaten Arbeitgeber der Schweiz, der sich als sozialer und mustergültiger Arbeitgeber darstellt, völlig inakzeptabel. Die Unia verlangt, dass die Migros endlich die Grundrechte ihrer Angestellten respektiert.
Geld ist vorhanden: Nein zu Entlassungen!
Das operative Ergebnis der Migros zeigt einmal mehr, dass es der Gruppe sehr gut geht und sie auf einem soliden finanziellen Fundament steht. Sie verfügt also über die Mittel, um in die Bereiche zu investieren, wo sie es für notwendig erachtet, insbesondere im Detailhandel und im Online-Handel, ohne dass die Angestellten einen sehr hohen Preis dafür bezahlen müssen. Das müsste für die Nummer 1 im Detailhandel selbstverständlich sein. Die Unia verlangt daher, dass die Migros Entlassungen vermeidet, den Angestellten, deren Stellen gestrichen würden, echte und akzeptable Alternativen anbietet und die Rahmensozialpläne gemeinsam mit den betroffenen Angestellten und den von ihnen gewählten Vertreter:innen verbessert.
Viel zu tefe Löhne
Die Unia fordert die Migros zudem auf, auf eine weitere Verdichtung und Flexibilisierung der Arbeit in den Filialen, in den Logistikzentren, im Online-Handel und in der Industrie zu verzichten. Es braucht unbedingt höhere Löhne, insbesondere in Zeiten hoher Teuerung. Die Mindestlöhne der Migros bleiben nämlich selbst nach dem Abschluss einer dreijährigen Lehre unter dem Niveau, das vom Bundesamt für Statistik als Tieflohn betrachtet wird, nämlich 4525 Franken pro Monat.