Geregelte Arbeitsbedingungen und gute Gesamtarbeitsverträge im Onlinehandel
Der Online- und Versandhandel boomt. Immer mehr Produkte und Dienstleistungen werden in der Schweiz über das Internet gekauft, insbesondere im Non-Food-Bereich (Multimedia/Elektronik, Mode etc.). Stress und steigender Arbeitsdruck in den Logistikzentren und Webshops der Versandhäuser oder Dumpinglöhne für Modeberater/innen sind die Kehrseite dieser Entwicklung und belasten das Personal. Die meisten Angestellten haben nur ungenügende Arbeitsbedingungen und Löhne.
Solidarität mit Amazon-Angestellten
Der Fall des Onlinehändlers Outfittery, welcher einen vollen Monatslohn von gerade mal 2500 Franken zahlen wollte, ist nur ein Beispiel. Aber es macht deutlich: In der Branche braucht es verbindliche Regelungen, damit die Beschäftigten anständig geschützt sind. In einer Resolution forderten die Teilnehmenden der heutigen Unia-Branchenkonferenz Detailhandel die Arbeitgeber auf, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und mit guten Gesamtarbeitsverträgen (GAV) abzusichern. Dort, wo bereits GAV bestehen, muss auch der Online- und Versandhandel unterstellt werden.
Zudem solidarisierten sich die Unia-Delegierten mit den streikenden Kolleg/innen an den Amazon-Standorten Leipzig und Graben (Deutschland). Diese kämpfen für einen Tarifvertrag mit guten Arbeitsbedingungen und existenzsichernden Löhnen.
Nein zur Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten
Die Detailhandels-Delegierten der Unia lehnen das neue Ladenöffnungszeiten-Gesetz ab, das machten sie erneut deutlich. Sie forderten den Ständerat auf, weiterhin jegliche Ausdehnung der Öffnungszeiten ohne besseren Schutz der Mitarbeitenden abzulehnen. Bei einer Annahme des Gesetzes ist die Unia bereit, das Referendum zu lancieren.