Dritter Protesttag in Folge: Bauarbeiter aus der Romandie kämpfen für ihre Rente mit 60
Heute ist der dritte Tag in Folge, an dem Bauarbeiter für ihre Rente mit 60 und einen verbesserten LMV auf die Strasse gingen. Diesmal protestierten die Bauarbeiter aus der Romandie. Mit Aktionen in Genf, Neuenburg und Delémont sandten sie ein starkes Zeichen an den Schweizerischen Baumeisterverband in Zürich. Dieser weigert sich seit Monaten über den Ende dieses Jahres auslaufenden Landesmantelvertrag – der Gesamtarbeitsvertrag für das Bauhauptgewerbe – zu verhandeln und die Probleme auf dem Bau zu lösen. Die Bauarbeiter brauchen endlich einen besseren Schutz bei Schlechtwetter und Schutz gegen Lohndumping. Ausserdem nehmen die Baumeister die vorübergehend höhere Anzahl von Pensionierungen auf dem Bau zum Anlass, die Rente mit 60 der Bauarbeiter anzugreifen. Sie wollen das Rentenalter erhöhen oder die Rente um bis zu 1000 Franken pro Monat kürzen. Für die Bauarbeiter kommt das nicht in Frage. Voraussetzung für einen neuen Landesmantelvertrag ist die Sicherung der Rente mit 60.
Streiks vorprogrammiert
In den letzten drei Tagen haben mehr als 10‘000 Bauarbeiter aus der ganzen Schweiz ihre Arbeit niedergelegt und an Protestaktionen für einen neuen, verbesserten LMV und die Sicherung ihrer Rente mit 60 teilgenommen. Damit haben sie ein starkes Zeichen gegenüber dem SBV gesetzt und lassen erahnen, wozu sie bereit sind, um ihren Vertrag und ihre Rente zu verteidigen.
Falls die Baumeister nicht endlich zur Lösung der Probleme auf dem Bau Hand bieten, zu einem verbesserten Landesmantelvertrag und zur Sicherung der Rente mit 60 ohne Leistungseinbussen, droht ein vertragsloser Zustand auf dem Bau. Dies ist nicht im Interesse der Gewerkschaften. Die Bauarbeiter werden auch im 2016 für ihre Forderungen und ihre Würde kämpfen. Doch dann wird der Arbeitskampf härter werden. Zudem sind die Bauarbeiter auch zu Streiks bereit, wie eine Umfrage der Gewerkschaften diesen Herbst bereits gezeigt hat.