Flüchtlingselend: Jetzt ist Solidarität gefragt!
Die aktuelle Flüchtlingskrise zeigt: Abschottung, geschlossene Grenzen und Abschreckung sind keine Lösung. Solange in vielen Ländern Krieg herrscht und die Menschen unter Ausbeutung und Armut leiden, werden Flüchtlingsströme Realität bleiben. Statt die Augen davor zu verschliessen, gilt es konkrete Lösungen zu suchen, Solidarität zu zeigen und den Menschen in Not zu helfen.
Die Schweiz als eines der reichsten Länder der Welt ist speziell gefordert. Die Gewerkschaft Unia ruft deshalb Bundesrat und Parlament auf, das schweizerische Engagement zugunsten der Flüchtlinge auszuweiten. Konkret verlangt sie:
- Keine Rückführung von Schutzbedürftigen, welche die Schweiz erreichen.
- Grosszügige finanzielle und organisatorische Hilfe an Länder an den EU-Aussengrenzen und an Länder, die mit einer grossen Zahl von Flüchtlingen konfrontiert sind.
- Die Schweiz soll den Aufruf des Uno-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres unterstützen. Die Uno braucht dringend Geld, um die Flüchtlinge in UNO-Flüchtlingslagern zu ernähren. Die Schweiz soll sofort das Botschaftsasyl wieder einführen. Dessen Abschaffung spielt den Schleppern in die Hände. Es zwingt Hunderttausende von Menschen, gefährliche Fluchtreisen zu unternehmen und sich skrupellosen Schleppern ausliefern zu müssen.
- Keine Kürzung bei der Entwicklungshilfe. Viele Menschen sind auf der Flucht, um der bitteren Armut zu entrinnen. Entwicklungshilfe, gekoppelt mit faireren Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, trägt dazu bei, Menschen eine menschenwürdige Zukunft in ihrem Land zu ermöglichen. Deshalb ist es völlig unverständlich und nicht akzeptabel, dass im Budget 2016 die Entwicklungshilfe um 100 Mio. Franken gekürzt wird. Vielmehr sollte die Entwicklungszusammenarbeit ausgebaut werden.
Die Gewerkschaft Unia ist auch selber aktiv geworden. Sie hat dem Hilfswerk Solidar Suisse 20‘000 Franken für seine Flüchtlingsarbeit im Libanon überwiesen.