Einigung zwischen Frutiger AG und Unia
Anfang dieser Woche gelangten auf der Frutiger-Baustelle in Sursee tätige Gipser und Fassadenbauer mit dem Vorwurf an die Unia, sie hätten zu geringe Löhne ausbezahlt erhalten und illegale Überstunden leisten müssen. Die Unia stellte daraufhin zusammen mit den Betroffenen die Arbeiten auf der Baustelle mittels Behinderung des Zugangs ein. In der nun getroffenen Vereinbarung sind sich die Frutiger AG und die Unia einig, dass die Vorwürfe abgeklärt und geltende Gesetze und Gesamtarbeitsverträge zwingend eingehalten werden müssen.
Kontrollen bei Subunternehmen
Da die betreffenden Gipser via Subunternehmen auf der Frutiger-Baustelle arbeiten, fordern beide Parteien die Regionale Paritätische Berufskommission (RPBK) für das Gipsergewerbe auf, eine umfassende Lohnbuchkontrolle bei den verdächtigen Firmen durchzuführen. Sollten dabei Verstösse festgestellt werden, sind diese wiedergutzumachen. Falls die fehlbare Firma ausstehende Löhne oder anderweitige Entschädigungen der Arbeiter nicht bezahlen kann, haftet die Frutiger AG dafür. Frutiger verpflichtet sich, einen Betrag von 250‘000 CHF für solche Forderungen auf ein Sperrkonto der RPBK einzuzahlen.
Löhne werden bezahlt
Die Frutiger AG wird als Sofortmassnahme die ausstehenden Juni-Löhne der betroffenen Arbeiter der Subunternehmen TD GmbH bzw. Nela Bau GmbH bezahlen. Zudem garantiert Frutiger die Zahlung der korrekten Juli-Löhne. Die RPBK stellt die korrekte Auszahlung an die Mitarbeiter sicher. Bis zum 20. Juli muss Frutiger eine vollständige Dokumentation der Arbeitszeiten und Lohnzahlungen aller seit Baubeginn auf der Baustelle Hofstetterfeld beschäftigten Gipser und Fassadenbauer vorlegen, um weitere bestehende Ansprüche abzuklären.
Keine Sanktionen gegen Mitarbeiter
Nach Abschluss der Vereinbarung sind die Arbeiten auf der Baustelle heute Nachmittag wieder aufgenommen worden. Frutiger AG und die Gewerkschaft Unia setzen sich ausdrücklich dafür ein, dass gegen die betreffenden Mitarbeiter keine Sanktionen ausgesprochen werden.