Erneut ungenügende Lohnrunde bei Fenaco
Wie schon 2022 sind die Lohnverhandlungen bei der Agrargenossenschaft Fenaco auch dieses Jahr gescheitert. Das Angebot von Fenaco ist angesichts des grossen Nachholbedarfs der letzten Jahre ungenügend und reicht nicht, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu erhalten. Viele haben in der Vergangenheit deutliche Einbussen hinnehmen müssen, weil das Unternehmen zu tiefe und bloss individuelle Lohnerhöhungen gewährt hat, von denen ein bedeutender Teil der Angestellten nicht profitiert hat.
Angehäufte Kaufkraftverluste
Die Gewerkschaften Unia und Syna haben vor und nach den Lohnverhandlungen die Beschäftigten in Dutzenden von Fenaco-Betrieben konsultiert. Das Ergebnis war eindeutig: Die grosse Mehrheit der Angestellten musste dieses Jahr Kaufkraftverluste hinnehmen, weil Fenaco die steigenden Lebenshaltungskosten nicht ausgeglichen hat. Die Ablehnung des erneut ungenügenden Angebots für 2024 ist ein klares Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann.
Ungenügendes Angebot, aber zumindest ein genereller Bestandteil
In den diesjährigen Verhandlungen bot Fenaco eine Erhöhung der Lohnsumme um 2,04 Prozent an. Davon würden 1,2 Prozent bzw. mindestens 60 Franken generell ausbezahlt, der Rest individuell nach Ermessen des Unternehmens. Zwar ist es erfreulich, dass Fenaco endlich die Notwendigkeit einer generellen Lohnerhöhung eingesehen hat und dass diese höher ist als der individuelle Bestandteil. Doch liegt der generelle Bestandteil der Erhöhung, von dem alle Beschäftigten profitieren, erneut deutlich unterhalb der Teuerung.
Fenaco könnte locker mehr zahlen
Dabei wäre es für Fenaco ein Leichtes, zumindest Kaufkraftverluste bei seinen Beschäftigten zu verhindern. Mit mehr als zwei Milliarden Franken Eigenkapital verfügt das Unternehmen über eine solide finanzielle Basis. Was fehlt, ist der Wille, das Personal angemessen am guten Geschäftsgang zu beteiligen. Die Gewerkschaften Unia und Syna werden sich gemeinsam mit ihren Mitgliedern in den anstehenden GAV-Verhandlungen weiter für deutliche Verbesserungen einsetzen.
Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna