Private Sicherheitsbranche: Angestellte schlagen Alarm
Über 600 Angestellte der privaten Sicherheitsbranche haben sich an der Umfrage beteiligt, welche die Unia Ende 2017 bis Anfang 2018 durchgeführt hat. Darin zeigt sich eine grosse Unzufriedenheit bei den Sicherheitsmitarbeitenden.
Ungenügende Löhne bei zu hohen Arbeitszeiten
Mit einem Anfangslohn von 22.20 Franken ohne 13. Monatslohn bleibt die Sicherheit eine prekäre Branche, insbesondere für Hilfskräfte oder Teilzeitmitarbeitende. Hinzu kommt die ungenügende Entschädigung der Reisezeiten. Als sehr problematisch betrachten die Sicherheitsmitarbeitenden auch die Arbeitszeiten, kurzfristige Planungsänderungen oder zu lange Arbeitstage.
Gesundheitsschädigende Nachtarbeit
Die Angestellten haben auch ihre Prioritäten für die nächste Neuverhandlung des GAV angegeben. Sie fordern Lohnerhöhungen und eine bessere Entschädigung für Nachtarbeit. 70 Prozent der Arbeitenden fordern die Einführung einer Entschädigung für Pikettdienste. Für 68 Prozent der Beschäftigten sind ausreichende Ruhezeiten eine vorrangige Forderung.
Forderungen für Verhandlungen festgelegt
Die Umfrage hat die Unia hinsichtlich der anstehenden Erneuerung des GAV durchgeführt. Die Verhandlungen beginnen im laufenden Jahr und der erneuerte GAV soll Mitte 2019 in Kraft treten. Aufgrund der Ergebnisse konnte der Branchenvorstand der Unia einen detaillierten Forderungskatalog erarbeiten:
- Lohnerhöhungen
- Einführung und Kontrolle von Ausbildungsstandards
- schnellerer Übergang zu Festanstellungen
- fünf Tage Vaterschaftsurlab
- wirksamere Begrenzung der Tages- und Wochenarbeitszeit
Unia engagiert sich für Sicherheitsmitarbeitende
Die Unia ist mit rund 1‘000 Mitgliedern in der Branche die wichtigste Gewerkschaft der Sicherheitsbranche. Die Gewerkschaft handelt die Arbeitsbedingungen der 20’000 Sicherheitsmitarbeitenden in der Schweiz aus, die dem GAV mit dem Verband Schweizerischer Sicherheitsdienstleistungs-Unternehmen (VSSU) unterstellt sind.