Hunderte an Kundgebung gegen Entlassungen bei Swiss Steel in Emmenbrücke

Die Beschäftigten von Steeltec kämpfen für ihre Arbeitsplätze. (Foto: Stefan Wermuth)

Über 300 Menschen, darunter zahlreiche Stahlarbeiter:innen von Swiss Steel/Steeltec, haben heute vor dem Stahlwerk in Emmenbrücke (LU) gegen den geplanten Abbau von 130 Stellen protestiert. Sie verlangen von der Firma, die politischen Entscheidungen des Parlaments abzuwarten und auf die Kündigungen zu verzichten.

Der angekündigte Abbau von 130 Stellen bei der Swiss-Steel-Tochterfirma Steeltec bewegt die Beschäftigten und die Region. Heute haben über 300 Menschen mit einer Kundgebung gegen die geplanten Entlassungen protestiert. Der Demo-Umzug führte vom Bahnhof Emmenbrücke bis vor das Stahlwerk, wo eine Platzkundgebung stattfand. Die Teilnehmenden verlangen von Swiss Steel/Steeltec, auf den Stellenabbau zu verzichten.

Kurzarbeit statt Stellenabbau

Alternativen sind vorhanden: Statt Arbeitsplätze abzubauen, muss Swiss Steel/Steeltec auf Kurzarbeit setzen, um die Stellen und damit auch das Know-how und die Produktionskapazitäten zu erhalten. Das fordert auch ein öffentlicher Appell an das Unternehmen, der bisher von 3200 Personen unterschrieben wurde.

Solidarität unter Stahlarbeiter:innen

Besonders bejubelt wurde an der Kundgebung der Auftritt von Arbeiter:innen von Stahl Gerlafingen, die ihren Kolleg:innen in Emmenbrücke ihre Solidarität aussprachen. Die Beschäftigten in Gerlafingen haben mit ihren Mobilisierungen im Oktober und November erreicht, dass die Rettung der Schweizer Stahlindustrie dringlich auf die nationale Politikagenda gesetzt wurde.

Das eidgenössische Parlament wird sich noch in der Wintersession mit mehreren Vorstössen zum Thema befassen. Stahl Gerlafingen hat zudem bekanntgegeben, vorerst auf jegliche Entlassungen zu verzichten. Auch das ist ein Verdienst des gemeinsamen Kampfes des Arbeiter:innen mit ihren Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbänden.

Der Kampf geht weiter

In Emmenbrücke geht der Kampf um die Arbeitsplätze noch weiter. Im laufenden Konsultationsverfahren werden die Personalkommission, die Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände fundierte Vorschläge einreichen, um die Stellen zu erhalten. Dabei spielen auch die politischen Weichenstellungen in den nächsten Tagen selbstredend eine wichtige Rolle.