Stahlarbeiter:innen aus Emmenbrücke protestieren vor Kantonsrat
Am 15. November kündigte Swiss Steel/Steeltec den Abbau von 130 Arbeitsplätzen und 80 Entlassungen im Stahlwerk in Emmenbrücke an. Dies, obwohl die Politik unter Hochdruck Lösungen sucht, um den nachhaltigen Erhalt der Schweizer Stahlindustrie zu sichern. Mehrere Vorstösse zugunsten der Stahlproduzenten sind im eidgenössischen Parlament hängig und können in der Wintersession im Dezember verabschiedet werden.
Widerstand gegen Stellenabbau
Die Arbeiter:innen von Steeltec wehren sich gegen den geplanten Stellenabbau. Statt Arbeitsplätze abzubauen, muss Steeltec auf Kurzarbeit setzen, um die Stellen und damit auch das Know-how und die Produktionskapazitäten zu erhalten. Ein Abbau von Arbeitsplätzen im gleichen Moment, in dem die Politik massgeschneiderte Lösungen zur Besserung der Perspektiven der Stahlwerke vorbereitet, ist kontraproduktiv und stossend.
Vorstösse im Kantonsrat
Mit ihrer Aktion heute Morgen haben die Arbeiter:innen auch die Luzerner Politik aufgefordert, aktiv zu werden. Heute behandelt der Kantonsrat zwei Postulate, die den Regierungsrat in die Pflicht nehmen wollen. Er soll sich «mit Nachdruck für die Sicherung der Arbeitsplätze und der ökologischen Tansformation des Produktionsstandortes der Stahlindustrie in Emmen» einsetzen, seinen Spielraum bezüglich Kurzarbeit ausnutzen und prüfen, wie bei Vergaben der öffentlichen Hand die Schweizer Kreislaufwirtschaft gestärkt werden kann.
Bedeutung für Kreislaufwirtschaft
Die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der Stahlwerke in Emmenbrücke und Gerlafingen ist elementar. Steeltec recycelt jährlich rund 700'000 Tonnen Stahlschrott und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Die Stahlproduktion in Emmenbrücke verursacht zudem im internationalen Vergleich tiefe CO2-Emissionen.