Neuer Entschädigungsfonds für Asbestopfer
«Die Asbestkatastrophe ist eine der grössten Tragödien der Schweizer Wirtschaftsgeschichte», sagt Unia-Präsidentin Vania Alleva, «der Fonds ist nach dem Asbestverbot von 1989 ein zweiter Meilenstein auf dem Weg zu einer würdigen Bewältigung.» Der vom Runden Tisch beschlossene Entschädigungsfonds sieht Geldleistungen für die am meisten betroffenen Asbestopfer vor.
Care Service für Betroffene
Zudem wird ein neuer kostenloser Care Service eingerichtet. Dieser bietet erkrankten Personen und ihren Angehörigen sowie potentiell Betroffenen Beratung und psychosoziale Betreuung. Die Unia hat sich von Anfang an für eine solche Dienstleistung eingesetzt, erkranken doch Jahr für Jahr noch immer zu viele Menschen infolge Kontakt mit Asbest.
Finanzierung sicherstellen
Die Stiftung Entschädigungsfonds Asbestopfer nimmt ihre Arbeit 2017 auf. Ihre Finanzierung ist aber nur für die ersten Jahre sichergestellt. Die Unia erwartet, dass die nötigen Gelder innert nützlicher Frist gesichert werden. Sie fordert Branchen, Unternehmen sowie die Gebäudeversicherer, die sich noch nicht beteiligt haben, auf, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.
Entschädigungsfonds und Care Service müssen nun breit bekannt gemacht werden. Die Unia wird sich mit einer Informationskampagne dafür einsetzen, dass die (potentiell) Betroffenen von den neuen Möglichkeiten erfahren.
Prävention nach wie vor zentral
Die Prävention bleibt weiterhin von grösster Bedeutung. Arbeitnehmende, die heute bei der neuen grossen Welle von Umbau-, Renovations- und Abbrucharbeiten an Gebäuden aus den 1960er bis 1980er Jahren mit Asbest in Kontakt kommen könnten, müssen effizient geschützt werden.
Unia-Kampagne gegen Asbest
Die Unia setzt sich seit langem für eine würdige Bewältigung der Asbest-Katastrophe ein. Mehr als 75% der asbestbedingten Todesfälle betreffen Branchen, in denen sie aktiv ist (v.a. Schreiner-, Elektro- und weiteres Ausbaugewerbe, Bauhauptgewerbe, Apparate- und Maschinenbau). Anfang der 1980er Jahre engagierte sich die Gewerkschaft Bau und Holz, eine Vorgängerorganisation der Unia, an vorderster Front für ein Asbestverbot.