50 Jahre Mattmark: Arbeitssicherheit weiter verbessern!
Mattmark führte bei der Arbeitssicherheit zu einem Umdenken. Die Gewerkschaften erkannten die zentrale Bedeutung des Anliegens für die Arbeitenden. Tatsächlich wurden in den letzten 50 Jahren auf den Baustellen viele Verbesserungen erreicht, insbesondere bei der Unfallprävention. Die Bedingungen auf den heutigen grossen Baustellen sind mit jenen in Mattmark nicht vergleichbar. Trotzdem herrscht noch Nachholbedarf, zum Beispiel bei der Entschädigung der Asbestopfer.
Hohe Unfallrate im Baugewerbe
Handlungsbedarf gibt es aber weiterhin auch auf den Baustellen. Jedes Jahr verunfallt in der Schweiz einer von fünf Bauarbeitern. 2014 starben dabei 23 Arbeiter, im Jahr zuvor waren es sogar 30. Ein wichtiger Grund dafür ist die Arbeit bei schlechten Wetterbedingungen: Wegen des Termin- und Kostendrucks wird oft auch bei Starkregen, Schnee und Eis, Hitze oder hoher Ozonbelastung weitergebaut. Das setzt die Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter einem hohen Risiko aus.
Schlechtwetterschutz verbessern
Im Hinblick auf einen neuen Landesmantelvertrag (LMV) im Bauhauptgewerbe ab 2016 fordert die Unia deshalb klare und bessere Regelungen beim Schutz vor schlechtem Wetter. Wichtig ist vor allem, dass die Betroffenen selber in die Entscheide, wann die Arbeiten eingestellt werden, einbezogen sind. Hätten Bauleitung und Ingenieure vor 50 Jahren die Warnungen der Arbeiter in Mattmark ernst genommen, müssten wir heute nicht der vielen Opfer gedenken.
Neues Buch zu Mattmark
Zum 50. Jahrestag von Mattmark ist ein neues Buch erschienen, das von der Unia unterstützt worden ist. Sozialwissenschaftler der Universität Genf analysieren darin, wie es zur Katastrophe kam und welche Folgen sie auf die Migrationspolitik und die Arbeitssicherheit hatte.