Die Arbeiter:innen von Stahl Gerlafingen sind entschlossen, ihre Arbeitsplätze und ihr Stahlwerk zu verteidigen. Und sie erhalten in ihrem Kampf grosse Unterstützung aus der Bevölkerung. 15’129 Menschen haben die Petition «Stahl Gerlafingen muss bleiben» unterschrieben, die am Donnerstag an Bundesrat Parmelin und heute der Firma übergeben wurde. Heute demonstrierten zudem gut 1000 Menschen vor dem Stahlwerk in Gerlafingen, um die Forderungen der Arbeiterinnen und Arbeiter zu unterstützen:
Die Forderung nach dem Verzicht auf Entlassungen ist auch der zentrale Punkt im Konsultationsverfahren mit dem Unternehmen, das bis nächste Woche läuft. Die Beschäftigten und ihre Vertretungen haben im Verfahren klargemacht, dass der Erhalt des Wissens der Arbeiter:innen und der Produktionskapazitäten in Gerlafingen fundamental ist, um den Weiterbestand der schweizerischen Recycling-Stahlindustrie zu sichern.
Gleichzeitig braucht es ein entschlossenes Handeln der Politik, um die Zukunft des Stahlwerks zu sichern. Der Bundesrat muss insbesondere zwingende Vorgaben zur Verwendung von emissionsarmem Recycling-Stahl im öffentlichen Beschaffungswesen und in der Schweizer Bauwirtschaft insgesamt erlassen. Denn klare Kriterien zur Nachhaltigkeit von Baustoffen ermöglichen Anbietern wie Stahl Gerlafingen, konkurrenzfähig zu bieten und den Absatz zu sichern.
Der Druck der Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die öffentliche Unterstützung haben dazu beigetragen, dass das Parlament seine Bemühungen zum Erhalt des Gerlafinger Stahlwerks und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft intensiviert hat. In mehreren Parlamentskommissionen ist das Thema auf die Tagesordnung. Das Parlament kann damit die Weichen stellen für eine Politik, welche strategische Produktionskapazitäten für den ökologischen Umbau der Schweizer Wirtschaft nachhaltig sichert.