Referendum: Nein zu mehr Sonntagsarbeit. Solidarität mit den Verkäuferinnen!

Ohrfeige fürs Verkaufspersonal: Arbeitszeit wird weiter aufgeweicht, statt die Arbeit der Beschäftigten tatsächlich aufzuwerten.
Das Berner Kantonsparlament hat entschieden, dass Läden zwei zusätzliche Sonntage im Jahr geöffnet haben dürfen. Die Gewerkschaft Unia sagt Nein zu diesem neuen Angriff auf die Arbeitsbedingungen im Detailhandel und hat das Referendum ergriffen.

Die Ausdehnung der Sonntagsarbeit fällt in die Zeit der Corona-Krise. Das Personal im Detailhandel, namentlich im Food-Bereich, konnte in schwierigen Zeiten die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Dafür erhielten die Angestellten in dieser essentiellen Branche viel Applaus. Doch der Grosse Rat des Kantons Bern verpasst dem Verkaufspersonal eine schallende Ohrfeige. Auf Druck der grossen Detailhändler dereguliert er die Arbeitszeit, statt die Arbeit der Beschäftigten tatsächlich aufzuwerten.

Sonntag ist Ruhetag

Die Unia wehrt sich gegen eine weitere Aufweichung der Sonntagsruhe. Der Sonntag ist der Familientag. Er dient der Erholung und der Entspannung sowie der Pflege sozialer Kontakte. Das soll auch in Zukunft so sein – gerade für Verkäufer/innen!

Indem die Unia das Referendum ergreift, gibt sie den Stimmberechtigten die Gelegenheit, die Sonntagsruhe und den Arbeitnehmerschutz zu verteidigen. In vielen Kantonen haben die Stimmberechtigten in den letzten Jahren gegen verlängerte Ladenöffnungszeitung entschieden.