Aufgrund des Drucks der Arbeiter:innen und der Öffentlichkeit hat die Politik verschiedene Unterstützungsmassnahmen für die Schweizer Stahlindustrie aufgegleist. Mehrere Vorstösse werden in der Wintersession im Parlament behandelt. Mit den richtigen Entscheiden kann das Parlament die Rahmenbedingungen für den langfristigen Erhalt der Stahlwerke schaffen.
Dennoch will Steeltec, eine Tochterfirma von Swiss Steel, in Emmenbrücke (LU) 130 Stellen abbauen. Diese Massnahme kommt zum komplett falschen Zeitpunkt und würde wertvolles Know-how und Produktionskapazitäten zerstören. Deshalb lancieren die Arbeiter:innen von Steeltec gemeinsam mit ihrer Personalkommission, den Gewerkschaften Unia und Syna, dem Kaufmännischen Verband Schweiz und Angestellte Schweiz heute den Appell «Keine Entlassungen bei Swiss Steel». Darin wird gefordert, dass Steeltec auf Entlassungen verzichtet und die Entscheidungen der Politik abwartet. Der Appell kann ab sofort von allen unterzeichnet werden.
Stahl Gerlafingen, das zweite verbleibende Stahlwerk in der Schweiz, hat diese Woche gezeigt, dass es anders geht: Das Unternehmen verzichtet auf Kündigungen und führt Kurzarbeit ein. So können alle Arbeitsplätze erhalten werden, bis die politischen Massnahmen zur Unterstützung des Stahlwerks greifen. Damit hat Stahl Gerlafingen angemessen auf die grosse Mobilisierung seiner Arbeiter:innen reagiert, die sich in den letzten Wochen mit aller Kraft für den Erhalt der Arbeitsplätze eingesetzt und die Politik zum raschen Handeln gedrängt haben.
Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna, des Kaufmännischen Verbands Schweiz und von Angestellte Schweiz
Matteo Pronzini, Branchenleiter MEM-Industrie Unia
Giuseppe Reo, Regionalsekretär Unia Zentralschweiz