Ein Bäcker und eine Bäckerin in weisser Arbeitskleidung präsentieren frischen Teig und gebackenes Gebäck in einer Backstube.

Rund 35'000 Menschen arbeiten im Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbe. Die Branche hat sich stark verändert: Immer mehr kleine Bäckereien müssen grossen Ketten weichen, die industriell produzieren.

Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbe: verschiedene Berufe unter einem GAV

Die Arbeitnehmenden der Branche sind in der industriellen oder handwerklichen Produktion, im Verkauf an der Theke oder in Gastronomiebetrieben des Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbes tätig. Wir stellen fest, dass in der Produktion immer mehr ungelerntes Personal arbeitet. Im Verkauf und Service wiederum sind die Mehrheit der Arbeitnehmenden Frauen.

Anstrengende Arbeit und ungünstige Arbeitszeiten

Arbeit zu Randzeiten, Wochenendarbeit, schwere Lasten, Risiko für Berufskrankheiten: Die Arbeitsbedingungen des Personals des Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbes sind oft schwierig. Trotz der fundierten Kenntnisse und der körperlichen Anstrengungen, die für die Berufe der Branche nötig sind, sind die Löhne in der Regel tiefer als jene von vergleichbaren Branchen.

Die Bäcker:innen, Konditor:innen, Verkäufer:innen und anderen Arbeitnehmenden der Branche lieben ihren Beruf und sind stolz auf ihr Know-how. Aber ihre Arbeitsbedingungen müssen dringend verbessert werden, um das Personal zu entlasten und die Attraktivität der Berufe für künftige Lernende zu steigern.

Bessere Löhne im Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbe

Nach langen und schwierigen Verhandlungen mit dem Bäcker-Confiseurmeister-Verband (SBC) konnten die Unia und die anderen Sozialpartner wichtige Verbesserungen für das Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbe erzielen. Ab dem 1. Januar 2025 steigen die Mindestlöhne der Branche stärker als die Inflation in den vergangenen zwei Jahren. Je nach Lohnkategorie nehmen somit die Reallöhne mehr oder weniger stark zu.

Das bedeutet:

  • Teuerungsausgleich
  • Erhöhung der Reallöhne für die meisten Kategorien
  • Automatischer Teuerungsausgleich ab 2026

Mindestlöhne ab Januar 2025

  • Mindestlohn: CHF 3670
  • Lohnerhöhung: + CHF 166 (+4,7%)
  • Reale Erhöhung: + CHF 54

  • Mindestlohn: CHF 3720
  • Lohnerhöhung: + CHF 216  (+6,2%)
  • Reale Erhöhung: + CHF 104

  • Mindestlohn: CHF 3900
  • Lohnerhöhung: + CHF 155 (+4.1%)
  • Reale Erhöhung: + CHF 35

  • Mindestlohn: CHF 4400
  • Lohnerhöhung: + CHF 198 (+4,7%)
  • Reale Erhöhung: + CHF 66

  • Mindestlohn: CHF 4925

  • Mindestlohn: CHF 5350
  • Lohnerhöhung: + CHF 163 (+3,1%)

  • Mindestlohn: CHF 5350
  • Lohnerhöhung: + CHF 381 (+7,7%)
  • Reale Erhöhung: + CHF 222

  • Mindestlohn: CHF 5650
  • Lohnerhöhung: + CHF 178 (+3,3%)

Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Laufe von 2025

Im ersten Quartal 2025 tritt ein neuer Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Schweizerische Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbe in Kraft. Es werden verschiedene Verbesserungen umgesetzt, wie Zuschläge für Nachtarbeit für das ungelernte Personal, bessere Planung der Arbeitszeiten und Mindestlöhne für die Lernenden.

Sie können etwas bewegen

Zusammen mit den Mitgliedern engagiert sich die Unia weiterhin dafür, dass die Arbeitsbedingungen im Bäcker-, Konditoren- und Confiseurgewerbe verbessert und modernisiert werden. Je mehr Unia-Mitglieder es in der Branche gibt, umso stärker sind wir.