Einbürgerungen: Bund und Kantone müssen Hürden abbauen!

Hand mit Schweizer Pass
In der Schweiz gibt es zu hohe Hürden auf dem Weg zur Einbürgerung.
An ihrem letzten Treffen haben die Mitglieder der Migrationskommission der Unia zahlreiche Hindernisse auf dem Weg zur Einbürgerung aufgezeigt. Die Schweiz muss die wichtigen Beiträge der Migrant:innen anerkennen und ihnen eine vollständige Integration, einschliesslich des Zugangs zum Schweizer Bürgerrecht, ermöglichen.

Die Schweiz zählt nach wie vor zu den europäischen Ländern, in denen die Einbürgerung besonders hürdenreich ist: Anstatt die Integration zu fördern und die für die Schweizer Gesellschaft unentbehrlichen Beiträge der Migrant:innen anzuerkennen, sieht das Einbürgerungsverfahren Anforderungen vor, die oft nicht erfüllt werden können.

Ein Hindernislauf für Einbürgerungskandidat:innen

Heute müssen Menschen, die das Schweizer Bürgerrecht erwerben wollen, über eine Niederlassungsbewilligung (C-Ausweis) verfügen. Wer nicht mit einer Schweizerin oder einem Schweizer verheiratet ist oder einen Schweizer Elternteil hat, erhält den C-Ausweis in der Regel nach einer Aufenthaltsdauer von zehn Jahren. Ausserdem sind die Kosten für das Einbürgerungsverfahren je nach Kanton hoch und Personen mit tieferen Einkommen können sich realistischerweise nur sehr schwer einbürgern lassen. Ausserdem verlangt der Bund von den Einbürgerungskandidat:innen ein unverhältnismässig hohes Sprachniveau.

Die Unia fordert von Bund und Kantonen Verbesserungen

Die Migrationskommission der Unia kritisiert, dass auf dem Weg zur Einbürgerung so viele Hindernisse zu überwinden sind, und stellt folgende Forderungen:

  • Abbau der Hürden für den Erhalt einer Niederlassungsbewilligung, durch eine Verkürzung der Aufenthaltsdauer für den Erhalt des C-Ausweises auf fünf Jahre.
  • Senkung der kantonalen Gebühren für die Einbürgerung, damit dieses Verfahren allen offen steht, ungeachtet ihrer finanziellen Situation.
  • Herabsetzung der sprachlichen Anforderungen auf ein Niveau, das die Realität der Menschen widerspiegelt, die in der Schweiz leben und arbeiten.
  • Bund, Kantone und Gemeinden haben dafür zu sorgen, dass die Verfahren fair und ohne Willkür durchgeführt werden.

Eine gerechte, einfachere und zeitgemässe Einbürgerung

Ein Grossteil der Unia-Mitglieder verfügt nicht über das Schweizer Bürgerrecht und ist somit von der Problematik direkt betroffen. Parallel zum Erfolg der Initiative «Für ein modernes Bürgerrecht (Demokratie-Initiative)». Unia fordert den Bund und die Kantone auf, unverzüglich Massnahmen zu ergreifen, um die Einbürgerung zu erleichtern, sie gerechter und besser zugänglich zu machen und an die Realität der heutigen Schweizer Gesellschaft anzupassen.