In der 5. Verhandlungsrunde zur Erneuerung des Landesmantelvertrags (LMV) haben die Baumeister ihre Vorstellungen über die künftige Ausgestaltung der Arbeitszeit dargelegt.
Die Chefs sollen kurzfristig anordnen können, ob, wann und wie lange gearbeitet wird. Im Sommer bei grösster Hitze müssten die Bauarbeiter noch länger auf der Baustelle schuften. Mit der Reisezeit wären bis zu 58 Stunden Arbeitszeit pro Woche vorgesehen. Eine eklatante Verletzung arbeitsgesetzlicher Bestimmungen und ein Angriff auf die Gesundheit der Bauarbeiter. Ein geregeltes Familien- oder Sozialleben wäre fast unmöglich.
Besonders dreist: Die Baumeister knüpfen eine Reallohnerhöhung für 2023 an die Bedingung, dass die Bauarbeiter diese radikalen Verschlechterungen schlucken. Und das trotz Teuerung, bester Baukonjunktur, vollen Auftragsbüchern, Fachkräftemangel und Spitzenleistungen der Bauarbeiter.
Die Bauarbeiter werden diese Angriffe auf ihre Gesundheit und ihre Arbeitsbedingungen nicht tatenlos hinnehmen. Mit zunehmender Arbeitsdauer, hohem Arbeitsdruck und grosser Hitze steigt die Gefahr von schweren Unfällen. Die Bauarbeiter und ihre Gewerkschaften fordern mehr Schutz, ein Ende der unbezahlten Stunden bei der Reisezeit und eine garantierte Reallohnerhöhung inkl. Teuerungsausgleich.
Auf den Baustellen in der ganzen Schweiz läuft aktuell eine grosse Streikabstimmung. Die Bauarbeiter werden sich wehren und den Baumeistern klar machen, dass es nicht noch mehr Druck und Stress braucht, sondern faire und gute Lösungen für eine Baubranche mit Zukunft!