Bau-Protesttage ab Mitte Oktober

18‘000 Bauarbeiter demonstrieren am 23. Juni in Zürich für ihre Rechte
Der Druck wirkt: Erst nach der grossen Bau-Demo vom Juni 2018 sind die Baumeister endlich zu Verhandlungen bereit.
Auf den Baustellen steht ein heisser Herbst bevor. Der LMV läuft aus und für die Sicherung der Rente mit 60 braucht es eine Lösung. Mit ihren Maximalforderungen verhindern die Baumeister einen Vertragsabschluss. Den Bauarbeitern reicht’s: Sie werden für ihre Rechte kämpfen – mit Protestaktionen in der ganzen Schweiz ab Mitte Oktober.

Der Konflikt auf dem Bau spitzt sich weiter zu. Während Monaten hat der Baumeisterverband Verhandlungen verweigert und versucht nun, mit unhaltbaren Forderungen zu erpressen.

Bewegung nach grosser Bau-Demo

Nachdem im Juni 18‘000 Bauarbeiter demonstriert hatten, war der Baumeisterverband endlich zu Verhandlungen bereit. Bei der Rente mit 60 und bezüglich Lohnerhöhung sind Lösungen in Sicht. Doch die Baumeister sind nur bereit, diese umzusetzen, wenn die Gewerkschaften einem Kahlschlag beim LMV zustimmen.

Bauarbeiter lassen sich nicht erpressen

«Die Bauarbeiter sind ob der Erpressung wütend», so Unia-Bauchef Nico Lutz vor den Medien, «die Forderungen der Baumeister sind gefährlich und verantwortungslos!» Die geforderte völlige Deregulierung der Arbeitszeit ist ein totaler Angriff auf die Gesundheit der Bauarbeiter.

12-Stundentag als Normalfall

Bereits heute haben die Bauarbeiter viel zu lange Arbeitstage. Nun sollen 300 flexible Stunden möglich sein und der 12-Stundentag von März bis Dezember zur Norm werden. Und ältere Bauarbeiter sollen nach einem Stellenwechsel nur noch zum tiefsten Hilfsarbeiterlohn eingestellt werden können – das ist respektlos!

Tür und Tor offen für Lohndumping

Gleichzeitig hebeln die Vorschläge der Baumeister den Mindestlohn aus: Ausländische Firmen sollen «Praktikanten» ohne Mindestlohn für vielleicht 1000 Franken Monatslohn arbeiten lassen können. Das öffnet Lohndumping Tür und Tor und ist eine Katastrophe für alle Schweizer Baufirmen.

Geduld der Bauarbeiter zu Ende

Die Geduld der Bauarbeiter geht zu Ende. Sie lassen sich nicht weiter hinhalten und sind bereit, für ihre Rechte zu kämpfen – mit Protesttagen in der ganzen Schweiz. Die ersten Aktionen finden am 15. Oktober im Tessin statt, am 16. Oktober geht es in Genf weiter. Es folgen dann Protesttage in den anderen Regionen.

Starkes Zeichen der Waadtländer Bauarbeiter

In diesem Sinne haben die Waadtländer Maurer ein starkes Zeichen gesetzt. Am vergangenen Freitag versammelten sich mehr als 1300 Bauarbeiter aus dem ganzen Kanton in Lausanne zu einer Generalversammlung. Praktisch einstimmig beschlossen sie, ihren Kampf zur Verteidigung des LMV ab den 5. November zu intensivieren.