Ein Bauarbeiter in orangefarbener Schutzkleidung hebt eine gelbe Holzplatte an. Im Hintergrund sind ein grosses Baugerüst zu sehen.

Harte Arbeit auf dem Bau verdient gute Arbeitsbedingungen. Gemeinsam mit den Bauarbeitern kämpfen wir dafür. Trotz Erfolge beim Lohnschutz, bei der Arbeitszeit und der Rente mit 60 bleibt noch viel zu tun.

Bauhauptgewerbe

Auf dem Bau sind wir besonders stark. Nirgends sonst sind so viele Arbeitnehmende Mitglied einer Gewerkschaft. Gemeinsam mit den Bauarbeitern setzen wir uns für bessere Arbeitsbedingungen ein.

Über die Jahre haben wir den Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) gestärkt und die Frühpensionierung erkämpft. Der LMV regelt die Arbeitsbedingungen von rund 80'000 Bauarbeitern. Ohne LMV gibt es keinen Mindestlohn, keinen 13. Monatslohn, weniger Zuschläge und 50-Stunden-Wochen.

LMV wird neu verhandelt

Doch es bleibt einiges zu tun: Bald geht der Kampf für gute Arbeitsbedingungen und anständige Löhne wieder los. Ende 2025 läuft nämlich der LMV aus und wir werden ihn mit dem Baumeisterverband neu verhandeln.

Harte Arbeit muss sich lohnen

Der Druck auf die Bauarbeiter wird immer grösser. Stress, lange Reisezeiten und endlose Überstunden sind oft an der Tagesordnung. Auch deshalb nehmen die schweren Unfälle zu. Schliesslich muss sich harte Arbeit auch lohnen – doch immer wieder müssen wir für faire Löhne auf dem Bau kämpfen.

Wir wollen Verbesserungen erreichen – bei der Arbeitszeit, aber natürlich auch beim Lohn. Doch den Bauarbeitern wird nichts geschenkt. Zudem zeichnet sich schon jetzt ab, dass der Baumeisterverband wie in den Vorjahren längere Tage, weniger Planbarkeit und weitere Verschlechterungen fordern wird. Dagegen werden wir uns wehren – wir halten dich auf dem Laufenden.

Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV)

Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) ist einer der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge in der Schweiz. Er regelt die Arbeitsbedingungen von rund 80'000 Bauarbeitern.

Doch den Bauarbeitern wird nichts geschenkt. Wir erreichen nur dann etwas, wenn wir zusammenstehen. So auch bei den letzten LMV-Verhandlungen im Jahr 2022: Nach neun Verhandlungsrunden, einer grossen Demonstration sowie einem heissen Herbst mit Protesttagen im ganzen Land konnte der LMV mit einer Lohnerhöhung und einzelnen Verbesserungen erneuert werden.

Poliere packen grosse Herausforderungen an

Ohne Poliere geht auf Baustellen nichts. Doch der Druck nimmt zu und immer mehr verlassen die Branche. Setz dich mit uns für bessere Rahmenbedingungen auf dem Bau ein.

Lohnrechner Bau

Stimmt der Lohn auf deiner Lohnabrechnung mit jenem des LMV-Lohnrechners überein? Kontrolliere es.

Aktuelles aus der Bau-Branche

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Arbeitssicherheit, Schutzausrüstung, Schlechtwetter, Hitze und mehr: Dein Arbeitgeber ist für deine Sicherheit und den Gesundheitsschutz verantwortlich. In unserem Ratgeber findest du wichtige Infos und Vorgaben dazu.

Rente mit 60

Während Jahren haben die Bauarbeiter und ihre Gewerkschaften für eine Frührente auf dem Bau gekämpft. Nach einem grossen Streik der Bauleute konnten im Juli 2003 die ersten Bauarbeiter vom flexiblen Altersrücktritt (FAR) profitieren. Die Rente mit 60 für die Bauarbeiter ist eine der wichtigsten sozialpolitischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte. Sie verbesserte die Arbeitsbedingungen im Bauhauptgewerbe enorm.

Seit der Einführung des FAR konnten über 30'000 Bauarbeiter vom flexiblen Altersrücktritt profitieren. Langjährige Bauarbeiter gehen finanziell gut abgesichert mit 60 Jahren in Rente. Finanziert wird die Frühpensionierung auf dem Bau über Lohnbeiträge der Arbeitgeber sowie der Arbeitnehmenden. Eine von den Sozialpartnern getragene Stiftung (Stiftung FAR), der ein allgemeinverbindlicher Gesamtarbeitsvertrag zu Grunde liegt, ist verantwortlich für die Geschäftsführung.

Seit der Einführung der Rente mit 60 können Bauarbeiter in Würde in den Ruhgestand gehen. Früher erreichte gerade ein Fünftel der Bauarbeiter gesund das Rentenalter; 80 Prozent der Bauarbeiter wurden in die Invalidität, Arbeitslosigkeit oder aus dem Beruf gedrängt. Dank FAR hat sich das geändert.

Die ungekürzte monatliche Rente beträgt 65 Prozent des vereinbarten Lohnes (ohne Zulagen) im letzten Beschäftigungsjahr. Dazu kommen jährlich 6000 Franken. Ein Bauarbeiter kann von einer ungekürzten FAR-Rente profitieren, wenn er in den letzten 20 Jahren während mindestens 15 Jahren und die letzten 7 Jahre ununterbrochen im Bauhauptgewerbe gearbeitet hat. Die Rente wird 12x jährlich ausbezahlt. Die FAR-Rente darf jedoch nicht höher sein als 80 Prozent des Rentenbasislohnes oder das 2,4-Fache der maximalen einfachen AHV-Rente. Die maximale FAR-Rente beträgt im Jahr 2024 5880 Franken. FAR übernimmt zudem die Beiträge an die zweite Säule bis zum maximal obligatorisch versicherten Lohn.

Zur Finanzierung des FAR zahlen die Arbeitgeber aktuell 5,5 Prozent und die Bauarbeiter 2,25 Prozent des AHV-pflichtigen Lohnes. Die Finanzierung des FAR basiert auf einem Rentenwertumlageverfahren, ähnlich dem der AHV.

Zurzeit erreichen mehr Bauarbeiter das Rentenalter 60. Dies hängt in erster Linie mit den geburtenstarken Jahrgängen der 1960er Jahre zusammen und ist ein vorübergehendes Problem. Gemeinsam mit den Bauarbeitern haben wir Massnahmen erreicht, um die Rente mit 60 zu sichern.

Seit der Einführung des FAR wurden mehr als 30’000 Gesuche bewilligt. Dem GAV FAR sind rund 5000 Firmen unterstellt. Weitere Betriebe sind zwar unterstellt, haben aber kein Personal. Es handelt sich dabei in der Regel um Ein-Personen-Betriebe.

Termindruck auf dem Bau

Termindruck auf dem Bau ist eine wachsende Gefahr für die Branche und die Bauarbeiter. Grobe Baumängel und überlastete Arbeiter sind die Folge. Und noch schlimmer: Termindruck ist tödlich. Im Schnitt stirbt alle zwei Wochen ein Bauarbeiter bei einem Arbeitsunfall – oft ausgelöst durch Zeitdruck und Hektik. Trotzdem drücken Bauherren, darunter auch öffentliche Auftraggeber, auf Biegen und Brechen die Termine. Auch, wenn diese von Anfang an unrealistisch sind.

In einer grossen Umfrage haben fast 80 Prozent der Bauarbeiter gesagt, dass der Termindruck in den letzten Jahren zugenommen hat. Die grosse Mehrheit hat nebst dem dadurch wachsenden Stress auch die negativen Auswirkungen auf das Leben ausserhalb der Arbeit (Familie, Freizeit) bestätigt.

Jetzt muss sich etwas ändern

  • Für unerwartete Ereignisse muss bei jeder Planung ein entsprechender Zeitpuffer eingerechnet werden.
  • Drakonische Konventionalstrafen der Bauherren, welche dazu dienen, unrealistische Termine durchzupeitschen, müssen ein Ende haben.
  • Es braucht Verbesserungen bei den Arbeits- und Reisezeiten der Bauarbeiter, die im Landesmantelvertrag (LMV) geregelt sind.
  • Der Termindruck darf nicht auf Kosten der Gesundheit der Bauleute gehen: Bei gefährlichem Schlechtwetter oder extremer Hitze muss die Arbeit eingestellt und der Endtermin nach hinten verschoben werden.
  • Termine müssen, wo technisch möglich, ohne Nacht- und Wochenendarbeit realisierbar sein.

Den Bauarbeitern wird nichts geschenkt. Engagieren wir uns gemeinsam für eine Baubranche mit Zukunft.

Fachkräftemangel bekämpfen heisst Arbeitsbedingungen verbessern

Bauarbeiter ist ein schöner Beruf. Viele Arbeiter sind zu Recht stolz auf die Häuser, die Schulen, die Tunnel oder Brücken, an denen sie mit gebaut haben. Doch in kaum einer anderen Branche ist der Fachkräftemangel so ausgeprägt wie auf dem Bau. Und er wird noch schlimmer. Bis 2030 fehlt jeder fünfte, bis 2040 fehlt jeder dritte Maurer und Vorarbeiter! Einer der Hauptgründe: eine dramatische Flucht aus der Branche. Heute verlässt jeder zweite Maurer die Branche, viele davon bereits wenige Jahre nach Lehrabschluss. Dazu hat sich die Zahl der neuen Lernende in den letzten Jahren so gut wie halbiert.

Der Fachkräftemangel auf dem Bau ist kein Zufall. Der steigende Druck, die langen Tage und viele Überstunden sowie unbezahlte Reisezeiten machen die Branche zunehmend unattraktiv. Die Tatsache, dass bei vielen Bauarbeitern nicht mal die Teuerung ausgeglichen wird, bringt für viele das Fass zum Überlaufen. Die Bauwirtschaft in der Schweiz befindet sich zunehmend in Schieflage.

Wir wollen das ändern. Dazu engagieren wir uns für eine Baubranche mit Zukunft!

Gemeinsam mit aktiven Bauarbeitern entwickelten wir das Manifest «Faires Bauen». Es weist auf die wachsenden Probleme im Baugewerbe hin und zeigt auf, welche Veränderungen es braucht.

Die Bauarbeiter legen in ihrem Manifest unter anderem folgende Grundsätze fest:

  • Wir arbeiten fürs Leben. Es braucht Arbeitszeitmodelle, die Arbeit und Privatleben ins Gleichgewicht bringen.
  • Faire Löhne und Dumping-freie Baustellen: Es braucht eine Begrenzung der Temporärarbeit sowie wirksame Instrumente gegen Lohndumping. Ein jährlicher Teuerungsausgleich für die Bauarbeiter sollte selbstverständlich sein.
  • Schlechtwetter und starke Hitze gefährden unsere Gesundheit. Es braucht klare Kriterien für die Arbeitseinstellung, wenn das Wetter gefährlich wird und eine entsprechende Verschiebung des Termins.
  • Gutes Bauen und Qualität brauchen Zeit. Bauherren – insbesondere die öffentliche Hand – müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und realistische Termine akzeptieren.