Protest: Delegation von Merck Serono Genf am Firmensitz in Darmstadt

150 Angestellte von Merck Serono Genf haben heute gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia am Firmenhauptsitz in Darmstadt (D) gegen die Schliessung des Standorts Genf protestiert. Zusammen mit rund 1'000 deutschen Kolleginnen und Kollegen haben sie anschliessend auf dem Werkgelände gegen den Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen in ganz Europa demonstriert.

Gemeinsam mit Repräsentanten der Gewerkschaft Unia ist heute eine Delegation von 150 Angestellten von Merck Serono Genf nach Darmstadt an den Firmenhauptsitz der Merck-Gruppe gereist. Am Morgen haben sie auf dem Werkgelände verschiedene Aktionen durchgeführt, um gegen den angekündigten Abbau resp. die drohende Verlagerung von rund 1500 Arbeitsplätzen am Standort Genf zu protestieren.

Eine Delegation der Angestellten aus Genf und die Gewerkschaft Unia haben zudem heute drei Direktionsmitglieder der Merck-Gruppe zu Gesprächen getroffen (Herren Beckmann, Eidens und Naef). Die Direktion der Merck-Gruppe beharrte in den Gesprächen auf dem Entscheid, den Standort Genf zu schliessen. Die Angestellten-Delegation hat demgegenüber der Direktion in Erinnerung gerufen, dass die Streikdrohung nicht zurückgenommen, sondern lediglich suspendiert sei und Kampfmassnahmen ergriffen würden, sollten die Angestellten im Rahmen des Konsultationsverfahrens, das bis zum 4. Juni dauert, keine befriedigenden Antworten erhalten. Die Angestellten verlangen insbesondere, dass über die Vorschläge der Angestellten, wie die Arbeitsplätze in Genf erhalten werden können, ernsthaft verhandelt wird.

 

Tausende Arbeitsplätze in Deutschland und Frankreich in Gefahr
Der Widerstand der Schweizer Beschäftigten hat bereits seine Wirkung gezeigt: Die Direktion von Merck Serono hat heute offenbar darauf verzichtet, weitere Entlassungen öffentlich zu kommunizieren. Gerüchten zufolge sollen alleine in Deutschland im Zuge des Restrukturierungsprogrammes weitere 2500 Arbeitsplätze abgebaut werden — in Frankreich ist von 450 Arbeitsplätzen die Rede, welche abgebaut werden sollen.

 

Gemeinsamer Protest von Schweizer und rund 1000 deutschen Angestellten

Am Mittag haben die Genfer Angestellten zusammen mit rund 1000 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland auf dem Werkgelände von Merck Serono in Darmstadt demonstriert. An der Kundgebung, die von der deutschen Gewerkschaft IG Bio Chemie Energie unterstützt wurde, haben Angestellte aus der Schweiz und Deutschland gemeinsam gegen das drastische Restrukturierungsprogramm demonstriert. Mit «Fit für 2018» will die Merck-Gruppe den Profit zu Gunsten der Aktionäre und zu Lasten der Arbeitnehmenden, deren Stellen in Niedriglohnländern ausgelagert werden sollen, weiter steigern.

Die nächste Personalversammlung am Standort Genf findet bereits morgen um 15 Uhr statt. Die Delegation, welche heute zum Hauptsitz der Merck-Gruppe gereist ist, wird morgen über die Ergebnisse ihrer Reise informieren.

 

Für Rückfragen:
Joël Varone, Gewerkschaftssekretär Unia Genf