Am Freitag ist es ein Jahr her, seit das Direktorium der Nationalbank den Franken-Mindestkurs gegenüber dem Euro aufhob, und noch immer zeigt sich Nationalbank-Präsident Thomas Jordan uneinsichtig. Dabei ist der Schaden für die Realwirtschaft offensichtlich:
Arbeitnehmende bezahlen die Zeche
Die Folgen der Währungskrise tragen zu einem grossen Teil die Arbeitnehmenden. Den Gewerkschaften ist es zwar gelungen, einen Lohnabbau unter dem Vorwand der Frankenstärke zu verhindern. Zehntausende von Angestellten wurden aber zu Gratisarbeit gezwungen. Die Negativzinsen der SNB schaden den Pensionskassen und setzen deren Leistungen unter Druck. Am Härtesten betroffen sind jene, die ihre Stellen verlieren. In der Bevölkerung wächst die Angst vor Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg. Dies gefährdet die politische Akzeptanz der bilateralen Verträge mit der EU immer mehr.
SNB-Direktorium hat Vertrauen verspielt
Die Schweiz braucht eine Währungspolitik, die der Wirtschaft nützt – so, wie das praktisch alle Zentralbanken machen und wie es auch der Auftrag der Nationalbank ist. Sie muss endlich ein neues Währungsziel festlegen und den Franken beispielsweise an einen Währungskorb anbinden. Die Unia hat kein Vertrauen mehr, dass das jetzige SNB-Direktorium dies leisten kann und will. Sie fordert darum Thomas Jordan und das SNB-Direktorium auf, den Weg freizumachen für eine Währungspolitik, die wieder im Gesamtinteresse des Landes steht.